Der langjährige Geschäftsführer des BRK-Kreisverbandes Bayreuth und Rot-Kreuz-Urgestein Peter Herzing trat zum 30.6.2019 mit 68 Jahren in den Ruhestand. Ihm folgt nach nun mehr als zwei Dekaden Amtszeit der gebürtige Weidenberger Markus Ruckdeschel im Amt des Kreisgeschäftsführers.
Das nunmehr in Bayreuth mit rund 700 hauptberuflichen Mitarbeitern zum Mittelständler herangewachsene BRK ist Wohlfahrtsverband, Teil der internationalen, weltumspannenden Hilfsorganisation und ein moderner Sozial- und Gesundheitsdienstleister zugleich. Die schlagkräftige und leistungsfähige Einheit von Ehren- und Hauptamt ist unverzichtbarer Bestandteil der nicht-polizeilichen Gefahrenabwehr in der Region und aus dem Rettungswesen und Katastrophenschutz von Stadt und Landkreis nicht mehr wegzudenken.
Peter Herzing – trat den Dienst in als Geschäftsführer des Bayreuther BRK im Februar 1998 an. Seither steuerte er Tag für Tag mit höchstem Engagement, stets weitblickend und äußerst erfolgreich die Geschicke des Roten Kreuzes in der Bayreuther Hindenburgstraße.
In seiner Amtszeit vergrößerte der BRK Kreisverband die Dienstleistungsbreite und steigerte die Anzahl der RotKreuz-Einrichtungen in Stadt und Landkreis Bayreuth Jahr für Jahr. Vor Ort, aber auch über die Grenzen von Bayreuth und dem Bayerischen Roten Kreuz hinaus ist Peter Herzing ein weit bekannter, hoch kompetenter, von vielen anerkannter und für seine Geradlinigkeit geschätzter Generalist mit einem enormen Erfahrungsschatz, hohem und breit gefächerten Fachwissen. Er hat viele Ideen entwickelt und innovative Konzepte ins Land Bayern getragen und dabei das BRK überregional in zahlreichen Gremien vertreten. Dank ihm als Steuermann zählt der Kreisverband Bayreuth zu den acht größten der 73 Kreisverbände in Bayern.
Bereits von 1977 bis 1998 stand Peter Herzing als Kreiskolonnenführer und späterer Kreisbereitschaftsleiter den ehrenamtlichen Mitgliedern in den Ortsgruppen der BRK-Bereitschaften von Stadt und Landkreis Bayreuth als verantwortliche Führungskraft vor. Der Beginn der RotKreuz-Karriere des gebürtigen und in Eckersdorf lebenden Peter Herzing liegt nunmehr 55 Jahre zurück und startete als Jugendlicher in den 1960er Jahren, noch im alten BRK-Haus in der Bayreuther Kanalstraße (neben der heutigen ZOH). Seine Leidenschaft im BRK galt insbesondere der Motorradstreife, deren Fachdienstleiter auf Landesebene er lange Jahre war.
Die RotKreuz-Laufbahn von Markus Ruckdeschel weist einige Parallelen auf und startete vor 23 Jahren 1996 ebenfalls im Ehrenamt. Als junges Bereitschaftsmitglied in Bayreuth sammelte er schulbegleitend erste Erfahrungen im Sanitäts- und Rettungsdienst, sowie bei den Helfern vor Ort in Weidenberg. Nach dem Fachabitur 1998 begann der gebürtige Weidenberger zunächst eine Berufsausbildung als Rettungsassistent und übte diese Tätigkeit bis 2008 an den BRK-Rettungswachen des Kreisverbandes in Stadt- und Landkreis Bayreuth aus. Berufsbegleitend führte ihn sein Studium als Rettungsingenieur und Qualitätsmanager von 2003 bis 2006 nach Köln, zur ADAC-Luftrettung nach München, ins Landratsamt Bayreuth und zur Feuerwehr Bayreuth. Neben dem RotKreuz-Ehrenamt engagierte er sich auch als Floriansjünger. Nach der Jugendfeuerwehr und dem Wehrersatzdienst bei der Freiwilligen Feuerwehr Weidenberg von 2004-2008 auch als Kreisbrandmeister für den Landkreis Bayreuth.
Nach zuletzt 10-jähriger beruflicher Tätigkeit als Leiter der Integrierten Leitstelle für Feuerwehr und Rettungsdienst in der Region Bayreuth/Kulmbach (ILS), verabschiedete sich der jetzt 38-jährige Wahl-Gefreeser im Rahmen seiner beruflichen Weiterentwicklung zum Jahreswechsel 2018/2019 aus der Blaulicht-Einsatzzentrale an der Bayreuther Feuerwache. Dem ging ein berufsbegleitendes betriebswirtschaftliches Masterstudium mit dem Schwerpunkt Gesundheits- und Sozialwesen an der Universität Bayreuth voran.
Die ehrenamtliche Vorstandschaft unter Führung des Vorstandsvorsitzenden Peter Maisel – als oberstes Organ des Kreisverbandes – entschied sich nach öffentlicher Ausschreibung bereits im Sommer 2018 in der Amtsnachfolge als Kreisgeschäftsführer für Markus Ruckdeschel.
Er wechselte hierzu nahtlos auf die andere Seite des Roten Mains in die Hindenburgstraße, um Peter Herzing fortan als Projektleiter zu begleiten und um von ihm in die vielfältigen Aufgaben und laufenden Projekte an der Spitze des Kreisverbandes eingearbeitet zu werden.
In Zeiten des Umbruchs und des Wandels im Wohlfahrts- und Gesundheitswesen, insbesondere der Pflege und der Notfallversorgung der Bevölkerung erwartet das BRK zahlreiche Aufgaben und bevorstehende Herausforderungen, um den Kreisverband auch in Zukunft auf dem eingeschlagenen Erfolgskurs zu halten und zielgerichtet weiterzuentwickeln.
Der besonders in der Pflege offensichtliche Fachkräftemangel, aber auch die Herausforderungen des demographischen Wandels, der rasanten Digitalisierung und der sich damit schnell verändernden Arbeitswelt, stellen unsere Gesellschaft und damit das Rote Kreuz – als eine vom Ehrenamt und damit von der Bevölkerung getragene Organisation – vor grundlegend veränderte Rahmenbedingungen.
Markus Ruckdeschel kann bei seiner Tätigkeit auf eine Reihe erfahrener Führungskräfte im Ehren- und Hauptamt des BRK zählen. Diese stehen ihm und seinem Stellvertreter Richard Knorr zur Seite. Sie bauen gemeinschaftlich auf die von rund 700 Mitarbeitern und 2.500 ehrenamtlichen Mitgliedern tagtäglich vor Ort geleistete RotKreuz-Arbeit. In der Region werden Sie hierbei von rund 10.000 Fördermitgliedern unterstützt.
Markus Ruckdeschel ist verheirateter Familienvater, er hat gemeinsam mit seiner Frau einen Sohn im Alter von acht Jahren und eine Tochter mit neun Monaten. Neben seiner hauptberuflichen Tätigkeit als Geschäftsführer wird er fortan auch als ehrenamtlicher Einsatzleiter für das Rote Kreuz und damit als Teil der nicht-polizeilichen Blaulichtfamilie in Bayreuth Stadt und Land vor Ort tätig sein.