Feldtest des Corona-Diagnostik-Fahrzeugs beim Roten Kreuz in Bayreuth

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Am Donnerstag, den 18.03.2021, unternahm das Rote Kreuz in Bayreuth und seine Partner eine bisher einmaligen Praxiserprobung eines sogenannten Corona-Diagnostik-Fahrzeugs in einem Feldversuch und stellte das Fahrzeug Fachpublikum aus dem Bereich der Medizintechnik und dem Katastrophenschutz vor.

Das moderne Fahrzeug, entwickelt von der Firma MAN (MAN Truck & Bus Deutschland GMBH, München) in Zusammenarbeit mit der Leeloo Medical GmbH aus Berlin und aprimeo diagnostics GmbH & Co. KG. aus Pfungstadt bietet ein flexibles und hochmobiles PCR-Labor mit einem Point-of-care-Ansatz (= diagnostische Untersuchung in unmittelbarere Nähe zum Ort der Patientenversorgung) in dem je nach Ausbaustufe in kurzer Zeit bis fast 500 Test analysiert werden können. Im Hinblick auf die zentrale Bedeutung von Testungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie könnte das Corona-Diagnostik-Fahrzeug einen bedeutenden Vorteil bei der Umsetzung einer mehrsäuligen Test-Strategie bieten, da mit ihm ortsunabhängig in kurzer Zeit, eine große Zahl an PCR-Test durchführbar sind.

Das Rote Kreuz in Bayreuth und seine Partner, die Laborpraxis Dr. Pachmann (medizintechnische Supervision) und die Dr. Rainer Hofmann vom Medizincampus Oberfranken der Universität Bayreuth (wissenschaftliche Evaluation) prüften daher das Fahrzeug und sein On-Bord-Labor auf seinen gesundheitlichen und ökonomischen Nutzen.

Hierzu wurde ein Praxis-Feldtest mit insgesamt 110 zu beprobenden Personen (Bewohnern einer Senioreneinrichtung des BRK Kreisverbandes Bayreuth – BRK-Ruhesitz und Mitarbeitern eines örtlichen Unternehmens – Brauerei Gebrüder Maisel KG) durchgeführt. Die Tests wiesen hinsichtlich einer Infektion mit dem Corona-Virus alle ein negatives (durch ein weiteres Labor validiertes) Ergebnis auf.

Positiv fiel im Gegenzug das Gesamt-Resümee des Roten Kreuzes in Bayreuth und seiner Partner aus. Sowohl die Geschwindigkeit mit der Testergebnisse vorlagen (ca. 90 Minuten), als auch die Sensitivität der Test und die hohe Mobilität des Labors überzeugten.

Mit dem Corona-Diagnostik-Fahrzeug ist es uns gelungen, mit nur wenig Vorbereitung, innerhalb von drei bis vier Stunden 110 Test an zwei verschiedenen Standorten durchzuführen und auszuwerten“, zeigt sich der Kreisgeschäftsführer des BRK Kreisverbandes Bayreuth, Markus Ruckdeschel mit dem Ergebnis des Feldtestes zufrieden. Außer dem sieht Ruckdeschel noch einen weiteren Vorteil: das Fahrzeug kann ohne labormedizinisches Personal betrieben werden und somit ideal für eine Besetzung mit ehrenamtlichen Kräften des Roten Kreuzes geeignet. Lediglich eine labormedizinische Supervision ist notwendig. Einsatzmöglichkeiten für Testungen bei Großveranstaltungen (wie bereits bei der Wahlberichterstattung zur Landtagswahl in Rheinland-Pfalz geschehen) seien mit dem Corona-Diagnostik-Fahrzeug ebenso vorstellbar, wie Testungen von Belegschaften von Unternehmen oder Bewohnerinnen und Bewohner von Senioreneinrichtungen.

Auch der zum Feldtest geladene Landesbereitschaftsleiter des Bayerischen Roten Kreuzes Dieter Hauenstein, sieht in dem mobilen Labor einen Vorteil für die Teststrategie mit großem Potential und einen Mehrwert für die gesamte Gesellschaft.

Nur bei den Anschaffungskosten gibt es bisher noch einen Haken. Je nach Ausstattung kostet das Fahrzeug eine mittlere sechsstellige Summe. Das Rote Kreuz in Bayreuth hofft daher auf die Offenheit und Unterstützung der Politik.