Notfallstation mit Defibrillator in Escherlich in Betrieb genommen

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Am Samstag, den 14.05. wurde der öffentlich-zugängliche Defibrillator im Bad Bernecker Ortsteil Escherlich feierlich in Betrieb genommen. Bereits seit März 2020 steht er an Escherlicher Feuerwehrhaus zur Sicherheit aller Bürgerinnen und Bürger zur Verfügung.

Im Bild (v.l.n.r.): Matthias Budweg (1. Vorsitzender Freiwillige Feuerwehr Escherlich), Jürgen Pausch (1. Vorsitzender Siedlergemeinschaft Escherlich), (Ulrich Trepl, 1. Vorsitzender Sportverein Röhrenhof e.V.), Alexander Böhm (Mitglied der Vorstandschaft Freiwillige Feuerwehr Escherlich), Karl Bernet (ehrenamtlicher AED-Instruktor des BRK Kreisverbandes Bayreuth), Jürgen Zinnert (Bürgermeister Stadt Bad Berneck) und Markus Ruckdeschel (Kreisgeschäftsführer BRK Kreisverband Bayreuth).

Für eine erfolgreiche Hilfe im Notfall zählt jede Minute. Im Vergleich ist in Deutschland die notfallmedizinische Versorgungslage auf einem hohen Niveau und professionelle Helfer des Rettungsdienstes sind schnell vor Ort. Doch insbesondere im ländlichen Raum können lange Anfahrtswege das Eintreffen der Rettungskräfte und damit auch die vergehende Zeit bis zum Einsetzen der Behandlung – das sogenannte behandlungslose Intervall – erhöhen. Zeit die unter Umständen überlebenswichtig ist. Was man als Bürgerschaft selbst tun kann, um die notfallmedizinische Versorgung zu verbessern, darüber haben sich drei Vereine im Bad Bernecker Stadtteil Escherlich Gedanken gemacht und auf eigene Initiative die Anschaffung und Aufstellung eines öffentlich-zugänglichen Defibrillators unternommen.

Bürgeschaftlichs Engagement für schnelle Hilfe im Notfall

Gemeinsam haben der Sportverein, die Siedlergemeinschaft und der Verein der Freiwilligen Feuerwehr in Escherlich Sponsoren für ihr Vorhaben gesucht und fanden 17 örtlichen Firmen und Gewerbetreibende, die das Vorhaben unterstützten. Für den technischen Support und das notfallmedizinische Know-How wandten sich die Initiatoren an das Bayerische Rote Kreuz (BRK) Kreisverband Bayreuth. Das Rote Kreuz in Bayreuth setzt sich bereits seit vielen Jahren für die Ausbildung der Bevölkerung in der Ersten Hilfe ein und unterstützt auch Vereine, Betriebe, Firmen und andere Einsatzkräfte und Hilfsorganisationen bei der Aus- und Fortbildung in der sogenannten Frühdefibrillation und bei der Anschaffung und Aufstellung von öffentlich-zugänglichen Defibrillatoren. Dabei setzt der BRK Kreisverband Bayreuth auf eine enge Zusammenarbeit mit der Integrierten Leitstelle (ILS) Bayreuth/Kulmbach.

Öffentlich-zugängliche Defibrillatoren mit System

Diese pflegt den öffentlich-zugänglichen Defibrillator in das Leitsystem der Leitstelle ein und macht das Rettungsmittel vor Ort, so sichtbar für die Leitstellendisponenten macht. Bei einem Notruf kann dann auf den öffentlich-zugänglichen Defi aufmerksam gemacht werden und dieser von den Helfern vor Ort zum Einsatz gebracht werden, noch bevor der Rettungsdienst vor Ort ist. Untergebracht ist der öffentlich-zugängliche Defibrillator in einer über Mobilfunk direkt mit der Integrierten Leitstelle verbundenen sogenannten Notfallstation am Escherlicher Feuerwehrhaus. Die Notfallstation dient dem Defibrillator als sichere Unterbringung und kann per Knopfdruck durch die Leitstelle geöffnet werden. Gleichzeitig bietet die Station einen Notrufknopf, der eine direkte Sprechverbindung mit der ILS erlaubt, was die Meldung einer Vielzahl an Notfällen ermöglicht, auch wenn kein Handy zugegen ist.

Feierliche Inbetriebnahme

In Betrieb ging der öffentlich-zugängliche Defibrillator am Escherlicher Feuerwehrhaus bereits im März 2020 – eine feierliche Zeremonie musste aber bislang aufgrund der pandemiebedingten Einschränkungen auf sich warten lassen. Am Samstag, den 14.05.2022, war es dann so weit, endlich konnten die drei Escherlicher Vereine in einer gemeinsamen Feier ihren öffentlich-zugänglichen Defibrillator und die Notfallstation feierlich in Betrieb nehmen.

Bürgermeister und Kreisgeschäftsführer zu Gast

Zur feierlichen Eröffnung waren neben den Spitzen der Vereine auch der Bürgermeister der Stadt Bad Berneck Jürgen Zinnert und der Kreisgeschäftsführer des BRK Kreisverbandes Bayreuth Markus Ruckdeschel geladen.
In seiner Ansprache zur Feierlichkeit dankte Jürgen Zinnert den Initiatoren und Sponsoren des Projektes und hob hervor, dass die Stadt Bad Berneck zwar bei den Betriebskosten des Escherlicher Defibrillators unterstütze, aber die Initiative für die Anschaffung und Errichtung rein auf bürgerschaftlichem Engagement der Vereine beruhe. Weiter wies er darauf hin, dass die Bestrebungen der drei Escherlicher Vereine die Wirkung einer „Initialzündung“ für die Stadt Bad Berneck gehabt haben. So habe man fünf weitere Defibrillatoren für die Freiwilligen Feuerwehren der Stadt Bad Berneck bestellt, finanziert durch die Feuerschutzabgabe und dank der Unterstützung der Adalbert-Raps-Stiftung aus Kulmbach.

Auf die große Bedeutung des bürgerschaftlichen Engagements für Versorgung der Bevölkerung mit Öffentlich-Zugänglichen Defibrillatoren wies auch der Kreisgeschäftsführer des BRK Kreisverbandes Bayreuth und ehemaliger Leiter der ILS Bayreuth/Kulmbach Markus Ruckdeschel hin. Die ersten 10 Minuten seihen bei der notfallmedizinischen Versorgung entscheidend. Besonders im Falle von Herzstillständen sei deshalb eine große Dichte an öffentlich-zugänglichen Defibrillatoren überlebenswichtig für Betroffene, so Markus Ruckdeschel. Dank vieler engagierter Initiatoren und großzügigen Sponsoren, hat man in der Bayreuther Region mit 280 bei der ILS gemeldeten öffentlich-Zugänglichen Defibrillatoren bereits einen guten Schritt hin zu einer flächendeckenden Versorgung erreicht. Zu verdanken ist dies unter anderem auch dem ehrenamtlichen Engagement von Karl Bernet, der sich als ehrenamtlicher Projektleiter und AED-Instruktor des BRK Kreisverbandes Bayreuth seit vielen Jahren für den Ausbau des Defibrillatoren-Netzwerkes einsetzt, so Markus Ruckdeschel weiter.

Im Rahmen der Feierlichkeit wurde das System hinter der Notfallstation und die Anwendung des Defibrillators durch den ehrenamtlichen AED-Instruktor Karl Bernet den versammelten interessierten Bürgerinnen und Bürgern vorgestellt. Ein Schulungstermin für Interessierte im Umgang mit dem Defibrillator ist ebenfalls bereits angedacht.