Rettungskette funktioniert – HvO rettet Leben
Am Osterwochenende erlitt ein Radfahrer ein Kammerflimmern des Herzens und wurde bewusstlos. Ein sofort abgesetzter Notruf und eine Herz-Lungen-Wiederbelebung durch den Begleiter des Radfahrers, die anschließend fortgesetzte Wiederbelebung durch den Helfer vor Ort des BRK unter Einsatz des Automatisierten externen Defibrillators und die Weiterbehandlung im Rettungswagen durch den Notarzt haben einem Radfahrer am Osterwochenende in der Fränkischen Schweiz das Leben gerettet.
Der Helfer vor Ort ( HvO ) ist ein wichtiges Glied in der Rettungskette, wenn es darum geht, bei lebensbedrohlichen Ereignissen die Zeitspanne zwischen Notruf und dem Eintreffen von Rettungswagen oder Notarzt mit qualifizierten Erstmaßnahmen zu überbrücken. Ehrenamtliche Mitglieder des Bayerischen Roten Kreuzes leisten diesen wichtigen Dienst.
Ein Einsatz vom Wochenende verdeutlicht dies:
Am Osterwochenende wurde ein Radfahrer auf einer Radtour in der Fränkischen Schweiz bewusstlos. Durch die perfekt ablaufende Rettungskette konnte dem Radfahrer das Leben gerettet werden.
Nachdem er den Notruf abgesetzt hatte, begann der Begleiter des Radfahrers sofort mit einer Herzdruckmassage. Die Integrierte Leitstelle Bayreuth/Kulmbach alarmierte Notarzt und Rettungswagen. Da diese eine Anfahrt von voraussichtlich mehr als 5 Minuten hatten, wurde zusätzlich der sog. Helfer vor Ort (HvO) alarmiert, der nach fünf Minuten am Einsatzort war. Der ausgebildete Fachsanitäter des Kreisverbandes Bayreuth des BRK setzte den „Automatisierten externen Defibrillator“ (AeD) ein. Ein Gerät, das ein EKG erstellt und bei Kammerflimmern automatisiert zur Defibrillation des Herzens Stromstöße abgibt. Nach dem wiederholten Einsatz des AeD war der Patient wieder stabil, atmete selbstständig und konnte vom HvO an den mittlerweile eingetroffenen Notarzt übergeben werden. Nach weiteren medizinischen Maßnahmen wurde der Patient mit dem ebenfalls eingetroffenen Rettungswagen in ein Krankenhaus gefahren.
Dieser Ablauf zeigt einmal mehr, wie wichtig der Einsatz von sog. Helfern vor Ort ist. Im Kreisverband Bayreuth des Bayerischen Roten Kreuzes sind insgesamt an acht Standorten HvO stationiert. Hierbei handelt es sich um ehrenamtliche Fachsanitäter der Bereitschaften des Kreisverbandes, die eine spezielle Ausbildung im Bereich der Reanimation haben. Die HvO leisten ehrenamtlich, wann immer es ihnen zeitlich möglich ist, diesen wichtigen Dienst.
Alarmiert wird der HvO durch die Integrierte Leitstelle immer dann, wenn der Einsatzort näher als 1 km vom Standort des HvO ist oder der HvO mindestens 5 Minuten schneller als ein Rettungswagen am Einsatz sein kann. Dem HvO steht für die Anfahrt zum Einsatz ein mit Blaulicht und Martinshorn ausgerüstetes Einsatzfahrzeug zur Verfügung. Neben dem AeD hat der HvO eine weitere medizinische Ausstattung für Erstmaßnahmen an Bord.
Die erfolgreiche Reanimation im Eingangsfall zeigt, wie wichtig der schnelle Einsatz von Fachpersonal ist. Genauso wichtig ist es aber auch, dass Begleiter und Passanten dem Hilfsbedürftigen, wie hier geschehen, Erste Hilfe leisten. Wenn erforderlich kann ein Ersthelfer durch den Disponenten in der Leitstelle telefonisch zur Reanimation angeleitet werden (sog. Telefonreanimation). Der Ersthelfer wird hier nicht allein gelassen.
Das Einsatzspektrum der acht im Gebiet des Kreisverbandes Bayreuth eingesetzten HvO reicht von internistischen Notfällen mit Herz-Kreislauf-Stillstand oder Kindernotfällen über Erstmaßnahmen bei Verkehrsunfällen bis hin zur Ersten Hilfe bei Opfern von Straftaten. Auch als Geburtshelfer sind die „First Responder“ aber schon tätig gewesen.
Durchschnittlich zwischen fünf- und zehnmal am Tag geht der Alarmpiepser eines Helfers vor Ort im Bereich der Integrierten Leitstelle Bayreuth/Kulmbach.
Die mit großem Engagement tätigen ehrenamtlichen HvO leisten, wie alle anderen ehren- oder hauptamtlich im Rettungsdienst tätigen Kameradinnen und Kameraden einen wichtigen Beitrag zur Menschenrettung.
„Ich bin froh, dass wir im Kreisverband Bayreuth bei den Bereitschaften rund 700 ehrenamtlich tätige Kameradinnen und Kameraden haben, zu denen auch die HvO zählen, die in ihrer Freizeit rund um die Uhr bei Alarmierungen oder vorplanbaren Einsätzen selbstlos zur Verfügung stehen“, so der amtierende Kreisbereitschaftsleiter des Bayreuther BRK Jochen Ganzleben.