Bestnote für die ambulante Pflege der BRK-Sozialstation Bayreuth. Mit ein 1,0 klar über den bayernweiten Durchschnitt – eine großartige Mannschaftsleistung!
Die Champions League repräsentiert die höchste Ebene des europäischen Fußballs, in der führende Vereine mit erstklassigen Spielern um die Spitzenposition im Fußball kämpfen. Doch es gibt eine andere “Königsklasse” abseits der Fußballarenen, Fangesänge und Millionengehälter – die “Champions League der Gesellschaft”, wie Markus Ruckdeschel, Kreisgeschäftsführer des BRK-Kreisverbandes Bayreuth, nicht müde wird die Pflegekräfte zu nennen – seine Champions.
Der BRK-Kreisverband Bayreuth zählt zu den Topclubs dieser besonderen Champions League in der Bayreuther Region. Als traditionsreicher Anbieter von Pflegediensten verfügt das BRK Bayreuth über reichlich Erfahrung in der stationären, aber auch in der ambulanten Pflege und geht dabei innovative neue Wege. Ob häuslicher Krankenpflege, Pflegeberatung oder Hilfe bei der Haushaltsführung – das BRK ermöglicht mit seinen ambulanten Pflegedienstleistungen in Stadt und Landkreis für viele pflegebedürftige Menschen eine selbstbestimmte Lebensführung in den eigenen vier Wänden, trotz Krankheit oder fortgeschrittenem Alter. Eine Top-Leistung!
Erstklassiges Ergebnis und große Herausforderungen
Ein erstklassiges Team ist die BRK-Sozialstation Bayreuth—davon ist Markus Ruckdeschel überzeugt! Bei einer Prüfung durch den Medizinischen Dienst der Krankenkassen (MD) im April 2024 erzielte sie unter der Teamchefin Carolin Monke eine hervorragende Bewertung von 1,0. und übertraf damit deutlich den Durchschnitt der Pflegedienste in Bayern. Eine beachtliche Teamleistung, die sich mit einem Pokalsieg im Fußball vergleichen lässt—ein Erfolg, der das gesamte Team motiviert und mit Stolz erfüllt.
Doch trotz des Jubels über diesen Erfolg gibt es auch eine Kehrseite der Medaille. Die Personalsituation in der Pflege, steht unter großem Druck. Ruckdeschel warnt davor, dass die bestehende Qualität der Pflegeleistungen aufgrund des Mangels an qualifiziertem Personal gefährdet ist. Die Suche nach neuen Spielerinnen und Spielern gestaltet sich schwierig, da der Transfermarkt praktisch leer ist und viele erfahrene Profis das Spiel verlassen haben.
Forderungen an die Politik und eigene Initiative
Markus Ruckdeschel sieht dringenden Handlungsbedarf seitens der Politik, um die im Gesundheitssystem verbliebenen Arbeitskräfte zu entlasten und zu schützen. Denn die Lücke, die ein ausscheidender Mitarbeiter hinterlässt, ist nur schwer zu schließen. In dieser herausfordernden Situation ist es ist höchste Zeit, dass die Politik die Herausforderungen der Pflegebranche ernst nimmt und mutige Maßnahmen ergreift und die Rahmenbedingungen für die Pflege verbessert.
Nur so kann verhindert werden, dass das Spiel vorzeitig beendet wird und die Gesellschaft wichtige Spielerinnen und Spieler – also die Pflegeleistenden Mitarbeitenden bei BRK und Co – verliert. Doch ohne Unterstützung von außen droht ein Spielabbruch, da die Spielerzahl im Team schwindet und die Belastung auf dem Feld für die verbliebenen zunimmt. Das Ergebnis wäre eine Versorgungslücke in der Bevölkerung, wobei die Leidtragenden die Pflegebedürftigen und ihre Angehörigen wären.
Werben um Mitarbeitende in der Pflege – Vor Ort und weltweit
Der BRK-Kreisverband Bayreuth möchte mit einem kurzen Clip in den sozialen Medien auf die Situation aufmerksam machen. Der Clip zeigt das Team der BRK-Sozialstation Fichtelgebirge als Fußballmannschaft mit Einlaufkindern, die trotz Unterzahl alles gibt und ihren Kampfgeist nicht verliert, aber dringend Unterstützung benötigt – die Champions League der Gesellschaft!
Doch der BRK-Kreisverband Bayreuth fordert nicht nur das Eingreifen der Politik, sondern ergreift auch selbst die Initiative. Durch das innovative Projekt “care and career” wirbt der oberfränkische BRK-Kreisverband gemeinsam mit internationalen Partnern aktiv um Fachkräfte aus dem Ausland. Gleichzeitig versucht das BRK auch Quereinsteiger für die erfüllenden und sinnstiftenden Berufe in der Pflege zu gewinnen.