Der 2010 in Bayreuth in Dienst gestellte S-RTW ermöglicht es künftig auch Patienten mit einem Körpergewicht von über 300 Kilogramm human zu transportieren. Mit dem neuen Fahrzeug, dessen Ausrüstung einem normgerechten Rettungswagen entspricht, reagiert das Bayerische Rote Kreuz auf die bedenkliche Entwicklung, dass die Rettungsdienstmitarbeiter immer häufiger zu massiv übergewichtigen Patienten gerufen werden, welche dann in ein Krankenhaus transportiert werden müssen. Das Bayreuther Fahrzeug ist regelmäßig außerhalb des eigentlichen Einsatzgebietes im Einsatz.
Die herkömmlichen Rettungsfahrzeuge des BRK sind für eine so hohe Körperlast nicht ausgestattet, zu klein und die Fahrtragen und Tragenaufnahmen im Fahrzeug für dieses Gewicht nicht zugelassen.
Die S-RTW tragen einer Anregung des BRK beim Bayerischen Innenministerium und den Kostenträgern (z.B. Krankenkassen) Rechnung, ein entsprechendes Spezialfahrzeug für „Schwerlast-Patiententransporte“ zu entwickeln. So wurde vom BRK Landesverband ein Fahrzeug entwickelt, das bereits in der 2. Fahrzeuggeneration, sowohl den Transportbedürfnissen stark übergewichtiger Patienten gerecht wird, als auch eine deutliche Verbesserung für die Arbeit der Rettungskräfte bedeutet.
Wie ein herkömmlicher Rettungswagen ausgestattet, muss das Personal, dank einer speziellen Hydrauliktechnik für die Trage, weniger schwer heben. Beim Einladen der Trage wird das Personal von einem Beladesystem der Fa. Stryker “Power Load” unterstützt, die gleichzeitig das einzige Merkmal des neuen Fahrzeuges ist, das es von herkömmlichen Rettungstransportwagen unterscheidet. Die neue Ausrüstung leistet damit auch einen wichtigen Beitrag zur Prävention von Gesundheitsschäden bei den Rettungskräften. Umbauten bei diesem Spezialfahrzeug sind nicht erforderlich, somit ist es jederzeit einsatzbereit.
Mit dem S-RTW hat das Bayerische Rote Kreuz neue Maßstäbe gesetzt. Bayern ist das einzige Bundesland, in welchem künftig flächendeckend ein einheitlicher Schwerlast-Rettungswagen eingesetzt wird.
Das Fahrzeug in Bayreuth ist für den Einsatzbereich der Integrierten Leitstelle Bayreuth/Kulmbach zuständig und eines von insgesamt 25 Spezialfahrzeugen dieser Art in Bayern. In Oberfranken sind drei weitere S-RTW in Bamberg, Hof und Kronach stationiert.