Seit dem 1. November 2017 befindet sich in Streitau (Gemeinde Gefrees)ein Stellplatz des Rettungsdienstes des BRK Kreisverbandes Bayreuth. Zwölf Stunden am Tag (von Montag bis Sonntag) steht dort nun am Sportplatz des TSV Streitaus ein Rettungstransportwagen (RTW) mit Besatzung bereit, um die notfallmedizinische Versorgung des nördlichen Landkreises Bayreuth und der angrenzenden Gebiete sicher zu stellen.
Mit dem sogenannten TRUST III-Gutachten (Trendanalysen des Rettungsdienstes in Bayern) des Institutes für Notfallmedizin und Medizinmanagement (INM) aus München wurde im März 2017 eine Überschreitung der Hilfsfrist im nördlichen Landkreis Bayreuth und den angrenzenden Gebieten (im Bereich der Gemeinden Gefrees, Bischofsgrün, Marktschorgast und Marktleugast) festgestellt. Durch die Schaffung eines neuen Rettungsdienst-Stützpunktes konnte diesem Trend entgegen gewirkt werden und die Gewährleistung der zwölfminütigen Hilfsfrist wieder sichergestellt werden. Der Standort fiel dabei auf Streitau. Ausschlaggebend dafür waren die gute Verkehrsanbindung und die zentrale Lage Streitaus in dem vom INM benannten Gebiet. Schwerpunkte des hier stationierten Rettungstransportwagens (RTW) sind die Ortschaften und Gemeindegebiete Gefrees, Bischofsgrün, Bad Berneck, Marktschorgast, Himmelkron, Wirsberg, Marktleugast, Stammbach, Zell, der westliche Ortsteil von Weißenstadt und die A9 (zwischen Himmelkron und Münchberg).
Der Rettungsdienststützpunkt in Streitau ist als Rettungsdienst-Stellplatz klassifiziert und ist 12 Stunden am Tag, von Montag bis Sonntag, besetzt und wird zunächst (als Interims-Stellplatz) vom BRK Kreisverband Bayreuth betrieben und ist organisatorisch der bereits bestehenden Rettungswache Bad Berneck angegliedert. Untergebracht sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des BRK Rettungsdienstes während ihres Dienstes in Räumlichkeiten des Sportheimes des TSV Streitau.
Die Einsatzzahlen von insgesamt 243 Einsätzen seit der Inbetriebnahme zeigen, dass der Standort in Streitau richtig gewählt wurde. 90% Prozent der Einsätze kamen aus dem Abdeckungsgebiet des Stellplatzes selbst, so Markus Ruckdeschel, Leiter der Integrierten Leitstelle (ILS) Bayreuth/Kulmbach.
Auch Landrat Hermann Hübner (Landkreis Bayreuth)bestätigte dass die Zweifel an der Standortwahl ausgeräumt werden konnten und sieht in den Zahlen einen Indikator für die Notwendigkeit der Sicherstellung der notfallmedizinische Versorgung der Bevölkerung im Ländlichen Raum. Seinen Dank richtet er an alle Beteiligten bei der Umsetzung der Inbetriebnahme: dem BRK Kreisverband Bayreuth für die schnelle Umsetzung, dem TSV Streitau für das zur Verfügung stellen der Räumlichkeiten für das Personal des Stellplatzes und der Stadt Gefrees für die Unterstützung bei der Standortsuche.
Äußerst positiv bewertet auch Harald Schlegel (Bürgermeister der Stadt Gefrees) die Schaffung des neuen Rettungsdienst-Stellplatzes in Streitau. Die Stationierung des Rettungsdienstes im Gefreeser Einzugsgebietes stellt für die Bevölkerung der Stadt Gefrees und der anliegenden Orte eine klare Verbesserung der notfallmedizinischen Versorgung dar. Für die Zukunft hofft die Stadt Gefrees auch weiterhin auf gute Zusammenarbeit und könnte für den Bau einer Rettungswache ein geeignetes Grundstück bieten.
Auch für den BRK Kreisverband Bayreuth stellt die Inbetriebnahme des Rettungsdienst-Stellplatzes in Streitau ein Meilenstein dar, so Peter Herzing (BRK Kreisgeschäftsführer Bayreuth). In nur 8 Monaten nach Bekanntmachung des TRUST III- Gutachtens gelang es dem BRK Kreisverband Bayreuth Einsatzfahrzeug, Ausrüstung und Personal für den Stellplatz zu stellen und die notfallmedizinische Versorgung des nördlichen Landkreises so zu gewährleisten. Seinen Dank für ihre Unterstützung bei Einrichtung des neuen Rettungsdienststützpunktes richtet Peter Herzing an Stefan Feulner (Vorsitzender des TSV Streitau) – stellvertretend für den TSV Streitau – und an die Stadt Gefrees.
Trotz aller Freude über den gelungenen Start des Betriebes des Rettungsdienststellplatzes in Streitau, kritisierte Peter Herzing die bestehenden Ausschreibungsverfahren bei der Vergabe der Rettungswachen, deren Befristung auf den Betrieb von 5 Jahren, eine langfristige Investition der Hilfsorganisationen nicht zulasse und Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Rettungswachen keine sichere und langfristige Beschäftigung biete. Auch werden die Leistungsfähigkeit der ehrenamtlichen Gemeinschaften und ihre Potenzial der rettungsdienstnahen Leistungen bei der bestehenden Vergabepraxis nicht entsprechend berücksichtigt.