Die Arbeit im BRK-Rettungsdienst ist herausfordernd. Zu Beginn ihres Arbeitstages wissen die Mitarbeitenden nie welche Überraschungen im Laufe ihrer Schicht auf sie warten. In der Regel beginnt alles mit einem Anruf auf der Notrufnummer112 bei der zuständigen Integrierten Leitstelle. Diese alarmiert die nächstmögliche Besatzung eines Einsatzfahrzeuges des Rettungsdienstes und dann heißt es schnell sein, Abfahrt mit Blaulicht und Martinshorn – denn ein Menschenleben muss gerettet werden.
Das der Job im Rettungsdienst trotz aller Herausforderungen, aber auch Freude bringt und vor allem eines ist, nämlich sinnstiftende Arbeit, beweisen drei langjährige Mitarbeitende des BRK-Rettungsdienstes Bayreuth. Wolfgang Feuerstein, Wolfgang Seibt und Thomas Schaller können jeweils auf einen über 40-jährige Dienstzeit im Rettungsdienst zurückblicken und haben in dieser Zeit viele Entwicklungen und Neuerungen im Rettungswesen und der Notfallmedizin erlebt. So wurden – zum Beispiel – zu Beginn ihrer Dienstzeit, im damals immer noch jungen Rettungsdienst, gerade die Rettungsleitstellen flächendecken etabliert, die sich inzwischen zu den modernen Integrierten Leitstellen weiterentwickelt haben.
Traditionell lädt das Bayerische Rote Kreuz seine Mitarbeitenden aus ganz Bayern zu besonderen Dienstjubiläen (25-Jahre und 40-Jahre) zu einer Festveranstaltung im Kloster Scheyern ein. Aufgrund der Turbulenzen der vergangenen durch die Pandemie geprägten Jahre, musste diese Tradition leider ausgesetzt werden und konnte bis dato noch nicht wieder aufgenommen werden. Darum organisierte der BRK-Kreisverband Bayreuth für seine Mitarbeitenden eine kleine, würdige Ersatzveranstaltung vor Ort, um den drei verdienten Mitarbeitern den gebührenden Dank für ihre lange Dienstzeit auszusprechen. Kreisgeschäftsführung, Rettungsdienstleitung und Personalrat des BRK-Kreisverbandes Bayreuth luden diese zu einer kleinen Feierstunde ein und überreichte eine Ehrungsurkunde des Landesverbandes des Bayerischen Roten Kreuzes und ein Jubiläumspräsent.
Für seinen 40-jährigen Dienstjubiläum wurde Wolfgang Feuerstein – besser bekannt unter seinem Spitznamen „Fred“ – ausgezeichnet. Feuerstein trat im Juli 1982 als Mitarbeiter im Krankentransport und Unfallrettung des BRKs ein und bildete sich im Rahmen mehrerer Lehrgänge und Weiterbildungen unter anderem als Desinfektor (Hygienebeauftragter) fort. 2000 bis 2003 übte er die Aufgabe als verantwortlicher Desinfektor für den BRK-Kreisverband Bayreuth aus. 1991 erhielt Feuerstein die Erlaubnis die Berufsbezeichnung Rettungsassistent zu führen. Darüber hinaus war er langjähriges Mitglied des Personalrates des BRK-Kreisverbandes Bayreuth. Seine Dienstzeit für das Rote Kreuze beendete Feuerstein im August 2022 mit dem Eintritt in seinen wohl verdienten Ruhestand.
Thomas „Fuzzi“ Schaller trat ebenfalls im Juli 1982 seinen Dienst als Sanitäter beim BRK an und erhielt 1990 die Erlaubnis zur Führung der Berufsbezeichnung Rettungsassistent. Sieben Jahre später absolvierte er einen Lehrgang zum Ausbilder für die Sanitätsausbildung der Bergwacht und 2004 nahm er erfolgreich an einem Kurs für ärztliche und nicht-ärztliche Projektleiter der Frühdefibrillation teil.
Sein 40-jähriges Dienstjubiläum durfte auch Wolfgang „Sam“ Seibt im vergangenen Jahr feiern. Seibt startet seine Karriere beim Bayerischen Roten Kreuz im September 1982 als Sanitäter im damaligen Krankentransport und der Unfallrettung. 1984 schloss er die Prüfung zum Rettungssanitäter ab und absolvierte 1988 eine Fortbildung als Rettungssanitäter im Luftrettungsdienst. Wenige Jahre später – 1990 – erhielt er die Anerkennung für die Berufsbezeichnung Rettungsassistent und besuchte in den darauffolgenden Jahren Fortbildungen für die Behandlung von Polytraumata und zur Stressbearbeitung von Personal im Rettungsdienst. 2016 absolvierte er zudem die Fortbildung zum Notfallsanitäter. Wolfgang Seibt ist einer der Notfallsanitäter in Bayern mit der längsten Dienstzeit als TC HEMS (Helicopter Emergency Medical Services Technical Crew Member – für den Einsatz mit der Luftrettung weitergebildete Notfallsanitäter) für die ADAC-Luftrettung (Christoph 20) und übt diese Aufgabe auch heute noch aus.