WuS ist „Gemeinschaft der Stunde“ – Landestagung der Gemeinschaft Wohlfahrts- und Sozialarbeit (WuS) 2024 in Bayreuth

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Die diesjährige Landestagung der Gemeinschaft Wohlfahrts- und Sozialarbeit (WuS) fand am 18. und 19. Oktober 2024 im Arvena-Kongress Hotel in Bayreuth statt. Die Veranstaltung brachte eine Vielzahl von Vertretern der Gemeinschaft Wohlfahrts- und Sozialarbeit (WuS) des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) zusammen, um sich über aktuelle Herausforderungen, und zukünftige Entwicklungen im Bereich der sozialen Arbeit auszutauschen.

Auftakt und Begrüßung

Am Freitag, dem 18. Oktober, erfolgte die offizielle Begrüßung der Teilnehmer neben den Landesbeauftragten der WuS Gertrud Friess-Ott und Bernhard Peterke auch durch Brigitte Meyer (Vizepräsidentin des Bayerischen Roten Kreuzes), Markus Ruckdeschel (Kreisgeschäftsführer des BRK-Kreisverbandes Bayreuth) und Alexander Eberl (BRK-Bezirksgeschäftsführer Ober- und Mittelfranken).

Brigitte Meyer hob die wachsende Bedeutung der Gemeinschaft Wohlfahrts- und Sozialarbeit hervor, insbesondere in Zeiten, in denen die Gesellschaft zunehmend mit Krisen wie Pandemien, Kriegen und Naturkatastrophen konfrontiert ist – Herausforderungen, die uns auch in Zukunft begleiten werden. „Die Gemeinschaft Wohlfahrt und Sozialarbeit hat eine wichtige Aufgabe, die in Zukunft noch wichtiger werden wird. Menschen, die sich um Menschen kümmern, wir man immer brauchen und kann sie nicht durch KI ersetzen,“ so die Vizepräsidentin.

Auch Alexander Eberl, BRK-Bezirksgeschäftsführer Ober- und Mittelfranken, unterstrich die Rolle der WuS als eine der ursprünglichen Aufgaben des Roten Kreuzes.

Markus Ruckdeschel, BRK-Kreisgeschäftsführer Bayreuth, stellte die vielfältigen Tätigkeiten des BRK-Kreisverbandes Bayreuth vor und zeigte die zahlreichen Anknüpfungspunkte für die Gemeinschaft Wohlfahrts- und Sozialarbeit in der Region auf. Der BRK-Kreisverband Bayreuth nutzte die Tagung ebenfalls, um seine innovativen Projekte vorzustellen, darunter das Defi-Netzwerk Bayreuth, ein mit der Integrierten Leitstelle verknüpftes Netzwerk öffentlich zugänglicher Defibrillatoren, den Lebensretter112, einen 112-minütigen Auffrischungskurs für die wichtigsten Erste-Hilfe-Maßnahmen, sowie das Projekt „Team Bayern Lebensretter“, das auf der app-gestützten Alarmierung von Spontanhelfern basiert.

Gertrud Friess-Ott, die Landesbeauftragte der WuS, übernahm die organisatorischen Hinweise. Nach einem Überblick über aktuelle Entwicklungen innerhalb der Gemeinschaft Wohlfahrts- und Sozialarbeit durch Gertrud Friess-Ott folgte eine geführte Stadtführung durch Bayreuth. Den Abschluss des ersten Tages bildete ein gemeinsames Abendessen in der Stadt.

Demografische Entwicklung und ihre Herausforderungen

Der inhaltliche Schwerpunkt lag am Samstag, dem 19. Oktober, auf der demografischen Entwicklung und ihren Auswirkungen auf das Sozialwesen. Thematisiert wurden insbesondere der Arbeitskräftemangel, Versorgungsengpässe sowie die zunehmenden Einsamkeitstendenzen in der Bevölkerung. Diskutiert wurden mögliche Lösungsansätze wie die Einbindung der Baby-Boomer-Generation in die soziale Arbeit sowie der Aufbau sorgender Gemeinschaften, um die Versorgung und das soziale Miteinander nachhaltig zu gestalten.

Ein weiterer Diskussionspunkt war die Notwendigkeit, strukturelle Veränderungen und Maßnahmen über die Vorstände hinweg zu kommunizieren, um nachhaltige Ergebnisse zu erzielen.

Vortrag: „Notfallpatient Sozialwesen“

Den Höhepunkt der Tagung bildete das Referat von Pajam Rais Parsi, Leiter der Koordinationsstelle für das „Seniorenpolitische Gesamtkonzept“ im Landratsamt Landsberg am Lech. In seinem Vortrag mit dem Titel „Notfallpatient Sozialwesen: Symptome und Therapie“ beleuchtete er die aktuellen Herausforderungen im sozialen Bereich und skizzierte Lösungsansätze für eine zukunftsfähige soziale Infrastruktur.

WuS – „Gemeinschaft der Stunde“

Die diesjährige Landestagung der WuS war eine wichtige Plattform für den Austausch von Ideen und Erfahrungen im Sozialwesen. Die Herausforderungen, die durch den demografischen Wandel, den Fachkräftemangel und diverse Krisen entstehen, machen die WuS zur „Gemeinschaft der Stunde“ und sorgt dafür, dass die Tätigkeitsfelder der WuS in den kommenden Jahren noch an Bedeutung für die Gesellschaft gewinnen werden

Was ist WuS?

Das soziale ehrenamtliche Engagement im BRK hat eine lange Tradition. Bereits vor 150 Jahren begannen vor allem Frauen, notleidende Familien und Kinder zu unterstützen und jungen Mädchen eine Ausbildung zu ermöglichen. Auf diesen Wurzeln aufbauend entstand 2012 die Gemeinschaft Wohlfahrt und Soziales (WuS) des Bayerischen Roten Kreuzes. Ihr Ziel ist es, das Leben hilfebedürftiger Menschen vielfältiger, kontaktreicher und freudvoller zu gestalten. Dabei ergänzen die Ehrenamtlichen die professionellen Dienste und staatlichen Angebote zur Daseinsvorsorge.

Die Aufgaben der WuS umfassen eine breite Palette an Tätigkeiten, darunter die Mitgestaltung von Ausflügen und Reisen, Besuche bei älteren Menschen mit wenig sozialen Kontakten, aktive Teilnahme in der Nachbarschaftshilfe sowie Mitarbeit in Seniorentreffs, Freiwilligenzentren, Cafés und Tagesstätten der Sozialpsychiatrischen Dienste. Zudem heißen die Ehrenamtlichen geflüchtete Menschen willkommen und unterstützen sie dabei, sich in ihrem neuen Alltag zurechtzufinden.